Ihr Sündhafter Engel (Ihr Engel Romance Serie Buch 8) - Engel Romantik Bücher

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Ihr Sündhafter Engel

Luzifer, aus dem Himmel vertrieben und jetzt der König der Hölle, ist ein mächtiger, gefallener Engelskrieger, mit einem Herz, so kalt wie Eis und einer Seele, so schwarz wie der Abgrund zur Hölle. Jahrtausendelang hat er sein Reich mit eiserner Faust regiert, während er den Untergang seiner uralten Feinde plant. Als einer dieser Feinde eine bewusstlose, sterbliche Frau im Hof seiner Festung ablädt und sie dort lässt, ertappt Luzifer sich dabei, dass er von der verführerischen Schönheit bezaubert ist, und in Versuchung geführt, über alle Vernunft hinweg. Aber ist die hinreißende Nina eine unschuldige Schachfigur in dem ewig währenden Spiel oder Teil einer Verschwörung gegen ihn?

genre: paranormal angel romance book
length: 66500 words / novel
released: October 2019

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Excerpt from Ihr Sündhafter Engel

Es hatte begonnen, wie jeder gewöhnliche Tag in seinem Königreich.

Er war um Punkt sieben aufgestanden, basierend auf der Greenwich-Zeit und hatte den schwarzen Steinboden seines großräumigen Schlafzimmers überquert, zu seinem ebenso beeindruckenden Badezimmer. Dort hatte er geduscht und sich sorgfältig seiner Körperpflege gewidmet. Mit einem schwarzen Handtuch, tief um seine Hüften geschlungen, war er zu seinem Kleiderschrank geschlendert, um einen seiner schwarzen maßgeschneiderten Anzüge auszuwählen, die an zahlreichen Kleiderstangen hingen.

Von da an war es bergab gegangen.

Wie immer.

Er hatte den Anzug gefunden, den er hatte anziehen wollen, nur um eine Falte zu entdecken, die in den feingewebten Wollstoff gepresst war.

Das hatte zum ersten Tod des Tages geführt.

Der unverschämte Engel, der dafür verantwortlich gewesen war, sicherzustellen, dass seine Garderobe perfekt war, war zum Himmel zurückgeschickt worden.

Ohne seine Flügel.

Und in Stücken.

Der letzte Part war nicht sein Fehler. Der Idiot hätte darauf kommen sollen, sich zu teleportieren, bevor er auf dem Hofpflaster aufschlug, weit unterhalb der schwarzen Festung, im Abgrund der Hölle.

Natürlich hätte es hilfreich sein können, wenn er dem Wurm gestattet hätte, seine Fähigkeit zu behalten, sich zu teleportieren.

Luzifer lächelte finster vor sich hin und schnippte ein Staubkörnchen vom rechten Ärmel seines frisch gebügelten Anzugs, seine goldenen Augen auf die schwarze, zerklüftete Landschaft jenseits des Fensters seines Arbeitszimmers geheftet.

Frühstück war an diesem Morgen eine ziemlich ernsthafte Angelegenheit gewesen. Seine Bediensteten waren heute in seiner Nähe nervös, jedenfalls mehr als sie es normalerweise waren. Er konnte sich nicht denken warum. Vielleicht hatte es etwas mit der Tatsache zu tun, dass sie es nur knapp vermieden hatten, von dem fallenden Engel getroffen zu werden, als sie den Hof überquert hatten.

Ein leises Lachen glitt von seinen Lippen, als eine Wiederholung des Ereignisses sich in seinem Verstand abspielte.

Mittlerweile würde die ganze Hölle wissen, dass er keine gute Laune hatte.

Er hatte vorgehabt, sie zu verbessern, indem er sich zu dem entfernten Plateau aufmachte, wo der Himmel eine Gruppe von Engeln stationiert hatte und die Macht seiner Stimme zu benutzen, um zu sehen, ob er einen schwachen beeinflussen könnte zu fallen. Es gab einen Platz in seinen Reihen, der gefüllt werden musste und Engel zu korrumpieren heiterte immer den trostlosesten Tag auf.

Ein helles, orangenes Glühen beleuchtete die Mauer aus schwarzem Fels unterhalb des Plateaus, fügte einen Farbtupfen hinzu.

Er verabscheute diesen goldenen Streifen.

Der Lavafluss umschloss seine Festung und markierte eine Grenze, die er per Gesetz nicht überqueren konnte, nicht, bis die Zeit zwischen seinen angesetzten Kämpfen mit Apollyon, einem Engel der dem Himmel seit Jahrhunderten gedient hatte, bevor er jenem Reich einer Frau zuliebe seinen Rücken zugekehrt hatte, abgelaufen war.

Luzifer hatte seit Jahrhunderten keinen gewonnen. Er hatte sich für die Gemeinschaft geopfert, ohne auch nur einen Funken Dankbarkeit im Gegenzug zu erhalten, dem Engel erlaubend, ihn zu besiegen, damit er im Abgrund zur Hölle gefangen bleiben würde und eine Gruppe gefallener Engel, entschlossen die sterbliche Welt zu zerstören, hier mit ihm eingesperrt bleiben würde.

Sicherlich hätte es geholfen, wenn er Apollyon darüber informiert hätte, dass er absichtlich verlor, aber seine Niederlagen anzusammeln und auf die perfekte Gelegenheit zu warten, dem Engel gegenüber zu erwähnen, was er diese ganzen Jahrtausende getan hatte, war zu verlockend gewesen, als das er hätte widerstehen können.

Sein Lächeln wurde ein bisschen breiter.

Es war zutiefst befriedigend gewesen, dem Engel vor nur ein paar Wochen zu verraten, dass seine hart erkämpften Siege bedeutungslos gewesen waren, und den Ausdruck auf dem Gesicht des Mistkerls zu sehen.

Das augenblickliche flackernde Vergnügen, das durch seine Adern schoss, verblasste, als er seinen Blick wieder herunter auf den Hof senkte und er sich auf den gegenwärtigen Dorn in seinem Auge heftete.

Jetzt bestand keine Möglichkeit, seine Stimmung zu verbessern. Sie war am absoluten Tiefpunkt angekommen, dank eines gewissen Himmelsengels.

Mihail.

Wenn er dahinterkam, wer den Engel für seine wahre Bestimmung erweckt hatte, gleichzeitig seine Erinnerungen wiederherstellend, würde er seine beste Legion zum Himmel schicken, um sie zu vernichten.

Der Engel schnippte sein langes weißes Haar über seine Schulter, aber behielt seine eisigen blauen Augen auf Luzifer geheftet. Die stille Herausforderung, die aus ihnen strömte, blieb nicht unbemerkt, aber Luzifer hütete sich davor, sich provozieren zu lassen. Mihail konnte seine Festung nicht betreten, dank mächtiger Energiebarrieren, die Luzifer nach ihrem letzten Gefecht angebracht hatte.

Ein Kampf, der beinahe die Hälfte der Hölle zerstört, und zu Schutt und Asche verwandelt hatte.

Luzifer hatte die Jahrtausende des Friedens genossen, die anschließend gekommen waren. Gegen Apollyon zu kämpfen war nicht mehr als ein Training für ihn, aber gegen Mihail zu kämpfen war ein Krieg und einer, der leicht sein Leben fordern könnte. Nur Mihail besaß die Macht, ihn wirklich zu besiegen. Apollyon konnte ihn nur verletzen.

Mihail konnte ihn töten.

Luzifer hatte kein Interesse daran zu sterben, und in die Vorhölle geworfen zu werden, die Ewigkeit zu durchwandern als nur eine Seele, verrückt gemacht durch das Eingesperrtsein in einer trostlosen Welt, in der er nicht mit denen in seiner Umgebung kommunizieren konnte, und gequält von seinen Sünden.

Nicht, bis er mit seinem früheren Herrn eine Rechnung beglichen und seine Rache gehabt hätte.

Nicht einmal dann.

Er wollte niemals an diesen dunklen Ort gehen, von dessen Existenz nur ein paar Engel wussten.

Diejenigen, die ihn nicht kannten, fürchteten den Tod nicht, vertrauten darauf, dass sie bei ihrem Dahinscheiden im Himmel wiedergeboren werden würden, in ihren einstigen Glanz zurückversetzt, wenn auch ohne Erinnerungen an ihr früheres Leben.

Die Narren.

Luzifer wusste es besser.

Er hatte die verdorbenen Seelen der Engel gesehen, in den entlegeneren Bereichen seines Reiches, hörte ihr Flüstern im Wind und spürte ihr Leiden in seinem Blut.

Der wahrhaftige Tod war für jeden Engel möglich.

Er wusste es, weil er gelegentlich einen getötet hatte, ihn zu einem höllischen Dasein verdammend.

Luzifer würde Mihail auf die gleiche Art verdammen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, wenn er die Möglichkeit dazu hätte.

Der weißhaarige Engel kam einen Schritt näher, seine riesigen, glänzenden weißen Flügel verlagerten sich mit der Bewegung, hoben sich deutlich gegen den schwarzen Gehweg des halbrunden Hofes und die Glasachatrüstung ab, die er trug. Die Stellen goldener Haut, sichtbar zwischen den schwarzen Beinschilden, die seine Schienbeine umschlossen, den schwarzen Lamellen, die seine Hüften schützten, seinem kurzen schwarzen Brustharnisch und seinen Armschienen, die seine Unterarme schützten, trugen jetzt Tätowierungen, während sie ehemals rein und unberührt gewesen waren.

Luzifers Lächeln kehrte zurück.

Hauptsächlich, weil er sich sicher war, dass der Bastardengel diese Tätowierungen verabscheute und denjenigen, der sie dort angebracht hatte — den gefallenen Engel, mit dem dieser Mann verbunden war, durch Pflicht und Mächte.

Wenn Luzifer die Macht hätte, würde er jenen Engeln, die mit Mihail und seinen Brüdern verbunden waren, die Fähigkeit schenken mehr zu tun, als nur ihre Haut zu verändern, indem sie Tätowierungen hinzufügten, die auch auf ihrem Gegenpart erscheinen würden. Er würde ihnen die Macht geben, ihre Erscheinung auf andere Art und Weise zu verändern. Er redete nicht über Haarschnitte und Piercings.

Er redete über Wunden.

Mihail breitete seine weißen Flügel aus und zog Luzifers Aufmerksamkeit wieder auf sich, aber nicht für lange. Sie driftete wieder davon, sein Blick abwärts wandernd und über den Hof, zu dem hingestreckt liegenden Mensch, der dort wie eine Opfergabe auf einem Altar lag, zwischen seiner Festung und dem Engel.

Eine Frau.

Luzifers goldener Blick verengte sich auf ihr und Fragen füllten wieder seinen Verstand, solche, die dieses Mal nicht ignoriert werden würden. Warum hatte Mihail eine bewusstlose Frau auf seinem Hof abgeladen?

War sie ein Köder?

Wenn der Mann dachte, er würde die Sicherheit seiner Festung um einer einfachen Sterblichen willen verlassen, dann irrte sich der Narr.

Er beäugte die besagte Frau.

Sie hatte Haar in der Farbe von Herbstlaub, durchzogen mit Gold, verstreut wie der Lavafluss, den er so verabscheute, jenseits der Gehwegplatten aus Glasachat. Ihre Haut war blass unter dem schwarzen Staub, der sie besprenkelte und dem Riss auf ihrer weißen Bluse über ihrem Bauch. Das dünne Hemd klaffte am Kragen auseinander und der Winkel ihres Körpers, mit ihren Schultern flach auf dem Pflaster und ihren Armen über ihrem Kopf, ließ die Rundung einer ihrer Brüste sichtbar werden, zusammen mit dem leisesten Hauch cremefarbener Spitze.

Sie sah schwach aus, wie sie dort lag.

Verletzlich.

Gefügig.

Luzifer legte seinen Kopf schräg und erlaubte seinem Blick, über sie hinwegzugleiten. Ihre Hüften lagen verdreht, ihre linke angehoben und ihr Knie, gegen die Gehwegplatten gedrückt, zeigte in seine Richtung. Der kurze schwarze Rock, den sie trug, war bei diesem Bein weit hochgeschoben und brachte einen langen Riss in ihren Nylonstrümpfen zum Vorschein.

Was hatte Mihail dieser Frau angetan, bevor er sie wie ein Jungfrauenopfer auf seinem Hof ausgebreitet hatte?

Luzifer knurrte tief in seiner Kehle und das Verlangen, seine Festung zu verlassen und eine Antwort aus dem Engel herauszuprügeln, raste durch sein Blut und setzte es in Brand. Er hatte nichts für Sterbliche übrig, und für die Frauen ihrer Rasse keine Verwendung, seit er es aufgegeben hatte, ein weiteres Kind zeugen zu wollen, aber der Anblick der Frau erregte Finsternis in seinen Adern, ein tiefes und befehlendes Verlangen, das er nicht ganz entschlüsseln konnte.

Der Engel wich einen Schritt zurück, seine hellen blassen Augen immer noch auf Luzifer geheftet.

Er hatte etwas vor. Spielte die Schlange für seinen Adam und sie war die verbotene Frucht. Luzifer würde jedoch nicht in Versuchung geführt werden. Er war stärker als der Engel glaubte. Gerissener.

Zwei seiner Engel flogen über die großen schwarzen Felsspitzen, die den Hof und die Festung umgaben, ihre blutroten Flügel heftig die heiße Luft schlagend, während ihre scharlachroten Augen die Gehwegplatten absuchten. Mihail wandte sich ihnen zu und die Engel trennten sich, ihre Distanz zu dem Mann beibehaltend. Sie folgten der Biegung der Mauer in Richtung der Festung und landeten in deren Nähe, ihre Flügel sich an ihre rotumrandeten Glasachatrüstungen klappend, während sie landeten.

Der größere der beiden Männer rollte seine Schultern und stapfte vorwärts, sich vorsichtig der Frau nähernd.

Der andere zog eine lange, gebogene schwarze Klinge aus der Luft und visierte Mihail an, ihn durch Doppelreihen scharfer Zähne anfauchend.

Der Himmelsengel machte einen Schritt zurück, bevor er sich abwendete und wegflog, über die Felsspitzen zurück zum Plateau.

Interessant.

Luzifer senkte seinen Blick wieder zu seinen Männern herunter. Sie beobachteten die hingestreckt liegende Frau misstrauisch. Aus gutem Grund. Er hatte ihnen befohlen, sie zu holen und sie zum Eingang seiner Festung zu bringen. Er hatte ihnen nicht gesagt warum. Er hatte sie nur gewarnt, seine Geduld nicht auf die Probe zu stellen. Zweifellos dachten sie, die Frau nur anzugucken wäre genug, dass er sie zur Strafe in Fesseln legen würde.

Der größere Höllenengel nahm die Frau auf seine muskelbepackten Arme und sie rollte auf ihn zu, sodass ihre Wange an seinem harten Brustharnisch zu liegen kam.

Ein Knurren kräuselte sich von Luzifers Lippen, aus dem Abgrund seiner Seele hinaufpolternd. Er war verärgert über das heiße Verlangen, das durch seine Adern pumpte, ein tiefsitzender Schmerz, der danach verlangte, dass er herunterging und die Frau seinem Mann abnahm und den Wurm dafür bestrafte, dass er sie berührte.

Er ballte die Fäuste an seinen Seiten, verzog das Gesicht, als seine kurzen schwarzen Krallen in seine Handflächen schnitten, und wandte sich ruckartig vom Fenster ab. Die Frau bedeutete nichts. Der einzige Grund, aus dem er sie in sein Heim brachte, war, weil er Antworten haben wollte. Er wollte wissen, warum Mihail sie in die Hölle gebracht hatte. Er wollte herausfinden, ob sie eine Falle für ihn war und ob sie in den Plan eingeweiht war.

Luzifer schritt eilig aus dem Arbeitszimmer und bog den Korridor nach rechts ab. Jenseits des Flurendes öffnete sich die gesamte Festung zu einem kathedralähnlichen Raum in der Mitte seines Heims. Er trat auf den Gang hinaus, der um den dreißig Meter hohen Raum herumlief und ging die freibewegliche schwarze Steintreppe herunter, die den riesigen Raum durchschnitt und den dritten Stock mit dem zweiten verband. Über ihm, zu seiner Rechten, liefen die Stufen zur vierten Etage hinauf.

Warmes Licht von den vergoldeten Knochenkronleuchtern, die von der Unterseite der Treppe herabhingen, überschwemmte das Zimmer und flutete über ihn hinweg, gab seiner Haut mehr Farbe. Er guckte flüchtig herunter auf seine linke Hand, schloss seine Augen und wandte sich von ihr ab und von den Erinnerungen an eine Zeit, als seine Haut so golden gewesen war wie die vieler Engel, die sich beim Fallen in die Gruppe seiner Männer einreihten.

Eine Zeit, in der er unbeschwert in der Welt der Sterblichen umhergeflogen war und gelebt hatte, um seine Bestimmung zu erfüllen.

Zu einer Zeit, bevor er erkannt hatte, was seine wahre Bestimmung war.

Luzifer biss die Zähne zusammen, schob diese Erinnerungen fort, verschloss sie tief in seinem Inneren, wo sie hingehörten, und schritt weiter voran, den zu beiden Seiten offenen Treppen folgend, die den hohen Raum durchkreuzten. Unter ihm öffneten sich die großen Doppeltüren der Festung und das schwere Stampfen von Stiefeln hallte zu ihm hinauf. Er guckte flüchtig zu den beiden Höllenengeln herunter, erteilte ihnen einen wortlosen Befehl, stehenzubleiben und auf ihn zu warten.

Er würde ihren Gast ab hier übernehmen.

Luzifer trat herunter auf den gebohnerten schwarzen Boden der Eingangshalle und überquerte ihn mit raschen Schritten, seine italienischen Lederschuhe bei jedem entschlossenen Schritt klackend. Als er sich näherte, beugten die beiden Engel ihre Köpfe und der größere von ihnen streckte ihm die Frau entgegen.

Er griff nach ihr und verkrampfte sich, als ein unbekanntes Gefühl seine Arme herunterschoss und sich in seiner Brusthöhle sammelte, ihn davon abhielt, sie anzufassen.

Er brauchte einen Moment, um die Emotion zu benennen.

Furcht.

Luzifer machte sich über das Gefühl lustig und entfernte es aus dem Dasein. Die Sterbliche war schwach. Wenn sie mit den Engeln im Bunde war, würde er sie ebenfalls aus dem Dasein entfernen. Es gab keinen Grund, sie zu fürchten. Sie war keine Bedrohung für ihn. Es gab noch nicht einmal einen Grund, Mihail zu fürchten.

Er nahm dem Mann die Rothaarige ab, hielt sie mit einem Arm hinter ihrem Rücken und dem anderen unter ihren Knien verstaut und wandte sich von den Engeln ab, um auf die Treppen zuzugehen. Sobald sie bei Bewusstsein war, würde er anfangen sie zu befragen, und wenn sie eine Lüge von sich gab, würde er es wissen. Wenn sie nicht in Mihails Plan eingeweiht war, dann würde er sie am Leben lassen. Sie würde ein Köder für den Engel werden. Der Mann würde sicher zurückkehren, um sie von ihm zu holen, früher oder später.

Luzifer war es egal, was von beidem es war. Er hatte unendliche Geduld, wenn es darum ging, einen Feind zu vernichten, und Mihails Ableben war schon lange überfällig.

Er machte den ersten Schritt und hielt inne, als er flüchtig auf seine Last heruntersah. Weiche rosafarbene Lippen öffneten sich, als ihr Kopf schlaff von seiner Brust wegrutschte und ihr Atem ihr mit einem kleinen Seufzen entfloh. Rostbraune Augenbrauen runzelten und glätteten sich dann wieder und Luzifer legte seinen Kopf schräg.

Die Welt um ihn herum verstummte, als er ihr Gesicht studierte, gefangen davon sich zu fragen, wovon sie träumte.

Sie war keine Bedrohung für ihn.

Sie war nur eine einfache Sterbliche.

Eine schwache Kreatur, die er mit nichts weiter als einem Gedanken erledigen konnte.

Also warum fühlte sich ihr Gewicht in seinen Armen, die Wärme ihres Körpers an seinem, und ihr Duft, der ihn umwehte gefährlich für ihn an?