Ihr Dämonischer Engel (Ihr Engel Romance Serie Buch 5) - Engel Romantik Bücher

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Ihr Dämonischer Engel

Veiron, ein dämonischer Engel mit einem Herz aus Eis, wandelt auf dunklen Wegen, mit Rache im Sinn. Nichts wird ihn von seiner Mission abbringen, seinen Herrn zu zerstören … bis er sein Leben dabei riskiert, die Hölle noch einmal zu betreten, um eine sterbliche Frau zu retten. Die feurige Schönheit lässt ihn mit Begierden, gegen die er ankämpfen muss und mit Bedürfnissen, die er nicht verleugnen kann, brennen und verführt ihn dazu, ihr seinen Körper und seine Seele zu überlassen.

Erin ist davon überzeugt, dass ihre Weigerung, den Anordnungen des Teufels Folge zu leisten, in einem entsetzlichen Reich direkt aus ihren Albträumen zu ihrem Tod führen wird. Das Letzte, was sie erwartet, ist der ungemein sinnliche Krieger, der in ihre Zelle eindringt und die dunkelsten Begierden ihres Herzens erweckt und ein heftiges Verlangen, das Feuer seiner Liebkosung zu erfahren.

Hineingezogen in eine unglaubliche Welt, in der sich ein Krieg entfachen wird, und in der die Finsternis auf dem Vormarsch ist, rennen Erin und Veiron in einem Wettlauf, um den Legionen des Teufels zu entkommen, auf einer Reise, die voller Gefahren ist und angefüllt mit einer Leidenschaft, die weißglühend lodert.

Wird ihnen ihre Liebe, als Erin mit einer alles erschütternden Erkenntnis und einem außergewöhnlichen Schicksal konfrontiert ist, die Kraft geben, sowohl den Himmel als auch die Hölle zu bekämpfen oder werden sie für immer getrennt sein?

genre: paranormal angel romance book
length: 144000 words / long novel
released: September 2019

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Excerpt from Ihr Dämonischer Engel

Es war der Teufel, der sie holte.

Erin war sich dessen sicher.

Es war der Teufel, der mitten in der Nacht gekommen war, das Schlafzimmer ihres Loft-Apartments betretend wie schwarzer Nebel, um sie zu holen, während sie schlief.

Und er war nicht überall rot oder hatte Hufe und Hörner, wie in Filmen oder Fabeln.

Er war riesig, mit Haut so schwarz wie Kohle, Augen, die rot leuchteten wie die Bremsleuchten eines Autos und den Flügeln eines Drachen, die sich aus seinem Rücken wanden.

Er hatte sie hierher gebracht, in ein glühendes, zerrüttetes und ungastliches Land, wo immerwährende, gequälte Schreie jeden Fetzen der Ruhe und des Friedens aus ihrer Seele verjagten und die Luft so von magenumdrehendem Schwefelgestank erfüllt war, dass sie nicht atmen konnte.

Es war die Hölle.

Zuerst hatte Erin gedacht, dass das ganze Ereignis ein bildhafter und verstörender Albtraum war, schlimmer als jeder, den sie jemals zuvor erlebt hatte, aber sie hatte sich an einer der Scherben schwarzen Felsens verletzt, die den Boden und die drei Wände ihrer Zelle bildeten, und sie war nicht aufgewacht.

Und dann hatten sie ihr auch wehgetan.

Der Teufel war zuerst alleine gekommen, betrat ihre Zelle, um sie, ohne etwas zu sagen, anzustarren und ignorierte ihre Bitten, ihr zu sagen, was er von ihr wollte. Kein Wort verließ seine breiten schwarzen Lippen. Das einzige Mal, dass sie eine Antwort von ihm erhalten hatte, war die eine Begebenheit gewesen, bei der sie sich mutig genug gefühlt hatte, ihm die Stirn zu bieten und versucht hatte, ihn zu zwingen, mit ihr zu reden. Danach hatte er seine scharfen blutroten Zähne gefletscht und gefaucht. Sie hatte sich auf ihren Hintern gesetzt bei dem Versuch, ihm zu entkommen, ängstlich, dass er sie angreifen würde, und hatte ihre Handflächen aufgeschnitten und ihre nackten Fußsohlen aufgerissen, als sie auf allen Vieren wie ein Krebs vor ihm davongekrochen war.

Jetzt kam er nicht länger allein.

Jetzt fürchtete sie ihn nicht mehr.

Sie konnte dieses Gefühl nicht mehr aufbringen, wann immer er sie besuchte. Angst war Zorn gewichen und ließ sie mutig genug sein, dem Tod ins Auge zu sehen, um Antworten zu bekommen.

Zwei andere kleinere, aber ähnliche Kreaturen begleiteten ihn. Keine von ihnen sprach. Sie zuckten noch nicht einmal zusammen, wenn sie auf sie einschlug, in dem Versuch, sie zum Reden zu bringen und ihr zu sagen, was sie von ihr wollten, und sie mit ihren Fäusten auf ihre dicken Gliedmaßen einprügelte und auf das granitharte Stück Bauch, das zwischen ihren schwarzen, rotgeränderten Brustharnischen und den Streifen, die ihre Hüften schützten, entblößt war. Sie wollte ihnen ins Gesicht schlagen aber sie überragten sie, waren mindestens einen Meter größer als sie. Einige Male hatte sie sie hart im Schritt getroffen, aber jeder Schlag hatte ihr mehr Schmerz als Befriedigung eingebracht. Sie rächten sich schnell, wuchteten fleischige Arme in ihren Leib und ließen sie gegen die rauen schwarzen Wände ihres Gefängnisses krachen.

Jeder Besuch dauerte nur fünfzehn Minuten oder war es länger? Sie hatte das Zeitgefühl verloren an diesem höllischen Ort. Minuten erschienen wie Stunden.

Erin war jetzt zu müde, um sie zu schlagen. Hunger hatte, vor wer weiß wie vielen Tagen oder Wochen eingesetzt, und jetzt war sie so schwach, dass ihr der Kopf schwamm und sie die meiste Zeit im Wachzustand damit verbrachte, Wahnvorstellungen über Essen zu haben. Vor Angst erstarrte, schmerzerfüllte Schreie klangen in ihren Ohren, während sie in der Nähe der offenen Wand ihrer schwarzen Zelle saß und erschöpft in die undeutliche, glühend heiße Ferne starrte. Ihre schwarzen kinnlangen, gezackten Haarsträhnen hingen über einer Seite ihres Gesichts und stanken nach faulen Eiern. Der Geruch war in alles eingedrungen. In ihre kleinen schwarzen Schlafshorts und in ihr Trägerhemd, in jeden Zentimeter ihrer entblößten, schmutzigen Haut und auch in ihren Verstand. Sie schloss ihre Augen und lehnte ihren Kopf an die zerklüftete Wand hinter ihr zurück, zu müde und zu hungrig, um zu schlafen, all ihre Kraft darauf verwendend, weiter zu atmen.

Sie würden bald kommen.

Sie hatte sie nicht mehr gesehen seit etwas, was ein Tag hätte sein können.

Von ihrer Zelle aus war kein Himmel zu sehen. Nur ein endloses, schwarzes Gewölbe über ihr und Lavafelder und Schwefel, so weit das Auge reichte, mehrere hundert Meter weiter unten.

Erin atmete langsam ein und roch Steak.

Jemand hatte eine neue Form der Folter erfunden. Der Duft von saftigem, bratenden Fleisch waberte durch die riesige offene Wand und bevor sie darüber nachdenken konnte, was sie tat, stand sie am Rand des Bodens und starrte hinunter in den glühenden Abgrund. Heiße Luft schlug auf sie ein, als sie von unten aus dem Inferno heraufstieg. Ihre Sicht verschwamm von der Hitze und ihrem Hunger, ließ die steile Klippenwand schwanken und sich verzerren.

Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.

Ihr Magen knurrte.

Die Tür in ihrem Rücken öffnete sich und sie drehte sich abrupt um. Ihr Fuß rutschte auf den losen Steinen am Rand.

Bevor ihr Keuchen ihren Lippen entfliehen konnte, hielt ein Mann sie mit einem Arm, um ihren Rücken geschlungen und sich über sie beugend. Sie starrte nach unten und ihre wilden Augen beobachteten die Steine, die von dem endlos schwarzen, schroffen Kliff abprallten und in dem glühend heißen Fluss unten verschwanden. Ihr Herz hämmerte unregelmäßig gegen ihre Brust und sie griff instinktiv nach den Armen des Mannes, verzweifelt versuchend, sich davor zu bewahren, dem Gestein zu folgen und befürchtend, dass er sie über den Rand fallen lassen könnte.

„Vorsichtig“, flüsterte der Mann nahe an ihrem Ohr, seine Stimme tief und exotisch, einen merkwürdigen, heißen Schauer durch sie hindurchschickend. Er richtete sie auf, behielt eine Hand auf ihrem Arm und führte sie vom Abgrund weg.

Erin starrte ihren attraktiven Retter an und ihr Verstand raste, um alles zu verarbeiten, was in den letzten Sekunden passiert war. Er hielt immer noch ihren Arm, sein Lächeln perfekt, obwohl es Gefühl vermissen ließ, und seine goldfarbenen Augen strahlend und faszinierend. Sie konnte ihre Augen nicht von ihnen lösen und je länger sie in sie hinein starrte, desto entspannter fühlte sie sich.

Sein sinnliches Lächeln wurde breiter und er ließ ihren Arm los, strich die längeren Ringellocken seines schwarzen Haars aus seinem Gesicht und guckte dann finster auf seine Hand. Sie zu berühren, hatte seine beschmutzt. Sein Gesichtsausdruck verzog sich zu einem voll von Abscheu und er drehte ihr seinen Rücken zu.

Das bedrückende, nachgiebige Gefühl, das sich in ihr aufgebaut hatte, verschwand augenblicklich und der köstliche Geruch von Essen stürmte auf sie ein.

Ihr Blick schnellte zur Tür zurück und zum Ursprung des verführerischen Geruchs.

Der Teufel.

Er stand dort, flankiert von zwei Kreaturen, kleiner als er, seine glühenden roten Augen direkt auf sie fixiert, über den Kopf des eleganten Mannes hinweg, der jetzt auf ihn zu schlenderte. Die beiden hätten nicht unterschiedlicher aussehen können. Der Teufel war eine Bestie, schwarzhäutig und riesig, seine riesigen, drachenähnlichen Flügel an seinen Rücken geklappt und sein Körper notdürftig von einer blutrot eingefassten Glasachat-Rüstung bedeckt. Der Mann war ganz dunkle Schönheit und Vornehmheit, edel gekleidet in einem schwarzen Anzug, der seine blasse, makellose Haut und sein glänzendes schwarzes Haar hervorhob.

Der Mann wedelte mit seiner Hand und der Teufel hielt ihm etwas entgegen.

Ein Tablett mit einem kuppelförmigen Teller darauf.

Erin erkannte ihren Fehler.

Nicht der Teufel, sondern ein Diener.

Erin starrte den Mann an, als er das Tablett von der Bestie nahm, die sie für den Teufel gehalten hatte, den Deckel schwungvoll entfernte und das erstaunlichste und köstlichste Essen zum Vorschein brachte, das sie jemals gesehen hatte und sich drehte, um es ihr entgegenzuhalten.

Sie in Versuchung führend.

Er war der Teufel.

Erin wich instinktiv zurück, sich bewusst, dass vor ihr ein Mann stand, der sie sich hatte gefügig fühlen lassen, indem er nur in ihre Augen guckte und hinter ihr war ein steiler Abfall in einen sehr schmerzhaften Tod. Sie schluckte, ihr Herz hämmernd und sie ballte ihre Hände zu Fäusten, fest entschlossen, nicht von der Stelle zu weichen. Sie hatte die drei dämonischen Kreaturen gefürchtet, die regelmäßig ihre Zelle besucht hatten, aber sie hatte sie nicht die Oberhand über sie gewinnen lassen, und sie hatte die Gefangenschaft sie nicht zerbrechen lassen. Sie würde diesen Mann nicht hereinrauschen und in Sekunden das tun lassen, was sie in Tagen nicht geschafft hatten.

Sie straffte sich und starrte ihn wütend an, trotzig ihr Gesicht hebend. Sie war stark. Mutig. Ihre Gliedmaßen zitterten, aber sie weigerte sich, ihre Angst zu zeigen. Der Teufel blühte sicherlich durch die Angst seiner Opfer, und indem er sie leiden ließ, auf. Er würde durch sie keine Befriedigung erreichen.

„Ich entschuldige mich für die Art, auf die du behandelt wurdest, Erin“, sagte er und seine tiefe Stimme schickte ein weiteres Auflodern von Hitze über ihre Haut. Dieses unerträgliche Gefühl lenkte sie davon ab, was er gesagt hatte, aber in dem Augenblick, in dem es vorüber war, runzelte sie die Stirn.

Er kannte ihren Namen.

Erin nahm an, dass sie das nicht überraschen sollte. Er war schließlich der Fürst der Finsternis. Es beantwortete eine der Fragen, die sie, während ihrer Gefangenschaft geplagt hatte. Er war eigens für sie gekommen.

„Was willst du von mir?“ Sie wich nicht von der Stelle, als er einen Schritt auf sie zu machte, ihr immer noch das Tablett entgegenhaltend.

„Warum setzt du dich nicht und genießt diese Mahlzeit und wir werden darüber reden, warum ich nach deiner Gesellschaft verlangte.“

Erin blickte finster. „Es gibt nichts, auf das man sich setzen kann, außer auf den Boden.“

Er lächelte und ein großer dunkler, geschnitzter Holztisch erschien hinter ihm, gefolgt von zwei passenden hochlehnigen Stühlen mit gepolsterten Sitzen. Er neigte seinen Kopf und zeigte mit einem Arm auf sie.

„Ist das besser?“, sagte er und setzte das Tablett mit den Speisen auf dem Tisch ab. „Egal, welche Annehmlichkeiten du begehrst, sie werden dir gehören.“

Für einen Preis, zweifelsohne. Erin bewegte sich nicht. Sie vertraute diesem Mann nicht. Wenn sie sich auf den Stuhl setzte, würde er sich wahrscheinlich um sie schlingen, um sie einzuschließen oder irgendetwas Bizarres in der Art. Ihr Kopf argumentierte, dass er, wenn er ihr wehtun wollte, das wahrscheinlich tun könnte, ohne sie zuerst zu fesseln. Er war der Teufel und er hatte ihr bereits gezeigt, dass er nur in ihre Augen starren musste, und sie begann, darüber nachzudenken, alles zu tun, worum er sie bat.

„Komm, Erin.“ Er streckte seine Hand nach ihr aus und der Ärmel seiner glatten schwarzen Jacke zog sich zurück, die Manschette seines ebenso dunklen Hemdes und die glitzernden, samtschwarzen Manschettenknöpfe zum Vorschein bringend. „Ich habe mich für deine Behandlung entschuldigt, nicht wahr? Können wir nicht wie zivilisierte Menschen miteinander reden?“

„Nein, danke. Deine Handlanger holten mich mitten in der Nacht und du hast mich, weiß Gott wie lange, in dieser Zelle festgehalten.“

Der Teufel zischte, seine geraden weißen Zähne schärften sich zu Spitzen und seine Augen brannten rot.

Erin wich einen weiteren Schritt zurück.

Er strich mit seiner Hand über sein schwarzes Haar und räusperte sich. Das Blutrote floss aus seinen goldenen Augen ab. „Ich entschuldige mich. Dieses Wort gefällt mir gar nicht.“

„Welches Wort … oh … Gott?“

Er fletschte die Zähne und war im Nu vor ihr, seine Finger um ihre Kehle geschlossen, würgte sie, scharfe schwarze Klauen in ihrer Haut vergrabend. Er gab sie ebenso schnell frei, wie er sie gepackt hatte, und ging auf Distanz.

Erin konnte sich nicht bewegen. Sie war steif geworden, bis in ihr Innerstes erstarrt, in dem Moment, in dem er sich auf sie gestürzt hatte. Ihr Herz fühlte sich an, als ob es nicht schlug.

Nicht vergessen. Niemals in der Gegenwart des Teufels von Gott sprechen.

„Selbstgerechter Bastard“, fauchte der Teufel wütend und knurrte wieder, ging von ihr weg, sein Körper sich mit der sinnlichen und tödlichen Anmut eines Raubtiers bewegend. „Du tätest gut daran, nicht an so eine heimtückische Kreatur zu glauben. Jetzt setz dich!“

Erin hatte keine Wahl. In einem Moment stand sie nahe am Rand ihrer schwarzen Zelle und die Hitze traf sie, als sie aus dem Abgrund der Hölle hinaufstieg und im nächsten saß sie an dem dunklen Holztisch mit dem Tablett mit Essen vor sich.

„Iss.“ Dieses Wort war kaum mehr als ein Knurren.

Sie traute dem köstlich aussehenden Steak, den Kartoffeln und dem Gemüse vor ihr nicht, aber sie hatte nicht die Absicht, dem Teufel zu sagen, wo er sie sich hinstecken könnte, da sie es bereits geschafft hatte, ihn absolut wütend zu machen. Sie nahm die Gabel in eine Hand und das Steakmesser in die andere und hielt inne, um es anzustarren.

„Ziehe es nicht einmal in Erwägung.“ Der Teufel glitt lässig auf den Stuhl ihr gegenüber. Er schlug seine Beine übereinander und lehnte sich in den Stuhl zurück, seine Augen wieder bernsteinfarben und ein falsches Gefühl der Ruhe ausstrahlend. Sie warf einen Blick auf die drei riesigen schwarzhäutigen Dämonen, die die Tür bewachten.

Erin schnitt in ihr Steak. Etwas zu essen war wahrscheinlich der klügste Zug, den sie machen konnte. Nicht nur, dass es dem Teufel eine Möglichkeit geben würde, das, was wie schlechte Laune aussah, die alles übertraf, was sie darüber gehört hatte, unter Kontrolle zu bringen, aber es würde ihr auch die dringend benötigte Kraft geben. Wenn sie, egal welches Martyrium, das vor ihr lag, überleben, und so schnell wie möglich aus der Hölle und diesem Schlamassel herauskommen wollte, brauchte sie ihre Kraft.

Sie verschlang das Essen, sich nicht darum kümmernd, wie sie für die drei Kreaturen und den Mann aussah, die sie beobachteten, wenn man den Teufel als Mann bezeichnen konnte.

Es war köstlich und seltsam belebend. Jeder Mundvoll, den sie schluckte, füllte ihren Magen und ließ Hitze durch ihre Adern fließen, drängte sie dazu, einen weiteren Bissen zu nehmen. War etwas Besonderes darin?

Dieser Gedanke ließ sie innehalten und sie guckte von ihrem Teller zum Teufel, seinen Blick treffend. „Was für eine Sorte Steak ist das?“

Er lächelte. „Ich glaube, es war das letzte Einhorn.“

Erin bekam einen Brechreiz und bedeckte ihren Mund, schaffte es kaum, das Essen unten zu behalten. „Du machst Scherze, richtig? So etwas wie Einhörner gibt es nicht.“

„Jetzt nicht mehr.“ Sein Lächeln blieb und sie konnte die Wahrheit in seinen Augen sehen. Gott. Sie aß ein Pferd. Nicht nur ein Pferd, sondern ein mythisches Wesen. Hatten Einhörner nicht diese fantastischen Heilkräfte oder irgend so einen Unsinn? Kein Wunder, dass sie sich so wiederbelebt fühlte.

Und übel.

Erin schob ihren Teller weg.

„Du bist nicht fertig.“ Der Teufel guckte finster auf die Reste ihres Tellers, beugte sich über den dunklen Holztisch und schob ihn zu ihr zurück.

Erin stieß ihn wieder zu ihm und lächelte dann höflich. „Ich könnte wirklich keinen Bissen mehr essen.“

Sein Blick verfinsterte sich. „Sentimentalität wird deine Schwäche sein. Ich finde es enttäuschend, solche Gefühle in dir zu entdecken.“

Es war ihr egal, wenn es sich herausstellen sollte, dass er recht hatte, oder was er über sie dachte. Sie wollte kein Pferd essen, geschweige denn das letzte Einhorn. Das Gefühl von Übelkeit in ihrem Magen verschlimmerte sich und das Essen, das sie gerade verzehrt hatte, lag jetzt wie Blei darin.

„Sag mir bitte, dass du es nicht für diese Mahlzeit getötet hast.“

Der Teufel lächelte. Das hatte er. Sie fühlte sich hundeelend. Sie persönlich war für das Aussterben eines Wesens verantwortlich.

„Ich musste einen Weg finden, um deine Kraft wiederherzustellen. Schau, diese Idioten sollten dich eigentlich nicht bis gestern aus deinem Zuhause holen und es hätte während des Tages erledigt werden sollen … und sie hätten dich direkt zu mir bringen sollen.“

Das hörte sich für Erin nach einer Roten Karte an. Des Teufels goldener Blick blieb auf sie gerichtet, aber ihre Aufmerksamkeit sprang zu den drei Kreaturen, die vor der Zellentür standen. Der eine, der sie geholt hatte, trat von einem Fuß auf den anderen, hatte jetzt etwas Nervöses an sich.

Er guckte auf seine Füße herunter. Der Boden dort brannte hellorange, und begann zu brodeln. Die Kreatur machte einen Satz vorwärts, direkt dem Teufel in den Weg. Sie hatte ihn sich nicht bewegen sehen. Er packte den großen Dämon bei der Kehle und schwang sich auf seinen Rücken und ergriff seine Flügel. Die Kreatur schrie gellend und knurrte und versuchte verzweifelt, den Teufel von ihrem Rücken abzuschütteln. Die beiden anderen Wesen blieben an der Tür stehen, Augen nach vorne gerichtet, den Horror nicht beobachtend, als er sich vor ihnen abspielte.

Erin wollte auch nicht hingucken, aber sie konnte ihre Augen nicht von dem Kampf abwenden. Der riesige Dämon wehrte sich, aber es war vergeblich. Der Teufel pflanzte seine glänzenden Lederschuhe zwischen die Schulterblätter der Kreatur, hielt seine lederartigen dunklen Flügel an ihrer Wurzel, dort, wo sie sich an den riesigen Körper fügten, und lehnte sich zurück. Der Dämon wölbte sich nach vorne und brüllte vor Schmerz, als seine Flügel von seinem Rücken abrissen. Blut spritzte auf den schwarzen Boden ihrer Zelle, durchnässte ihn und drang dann in den Basalt ein.

Der Teufel landete auf seinen Füssen und warf das Paar Flügel beiläufig zur Seite.

Der Dämon stolperte vorwärts, sein Gesicht schmerzverzerrt und er versuchte, zu entkommen. Es war vergeblich. Er konnte nirgendwohin rennen. Der Teufel stolzierte auf die Kreatur zu, sein Gesichtsausdruck eine Maske der Finsternis und seine Augen glühten in hellem Blutrot und er packte ihn bei einem dicken Arm. Er drehte sich auf dem Absatz seiner polierten Schuhe um, schwang den Dämon auf die offene Wand ihrer Zelle zu und ließ ihn los.

Er schrie den ganzen Weg nach unten. Erin hielt sich ihre Ohren zu, schloss ihre Augen und kauerte sich auf ihrem Stuhl zusammen.

Sie hatte angenommen, dass der Teufel ein sadistischer und grausamer Bastard sein würde, aber er übertraf ihre Erwartungen. Der Tisch schlug gegen ihre Ellbogen und sie guckte vorsichtig hoch, sich davor fürchtend, was sie sehen könnte. Der Teufel sass ihr gegenüber, Blut über seinem attraktiven Gesicht verspritzt und seine Hände bedeckend. Er schnaubte, holte ein tiefrotes Taschentuch aus seiner Brusttasche hervor und machte sich daran, das Blut von seinem Gesicht zu säubern.

„Nun, wo waren wir?“, sagte er und warf das blutige Taschentuch beiseite.

Er hatte eine Stelle übersehen, einen einzelnen roten Streifen, der über seine gemeißelte linke Wange schnitt, aber sie hatte nicht die Courage, es zu erwähnen. Ihr ganzer Mut war aus ihr herausgeflossen und sie zitterte auf ihrem Stuhl, befürchtete, dass sie die Nächste sein würde, die er über den Rand hinweg und in den Abgrund werfen würde.

„Du hast dein Feuer verloren.“ Er runzelte die Stirn, seine schwarzen Augenbrauen fest zusammengekniffen und seufzte dann und entspannte sich auf seinem Stuhl. „Ich entschuldige mich. Ich hätte ihn unter vier Augen bestrafen sollen. Es war nicht meine Absicht, dich zu erschrecken.“

Erschrecken? Sie war nicht erschrocken. Sie war wie gelähmt.

Erin schüttelte ihren Kopf, unfähig, irgendetwas anderes zu tun oder zu sprechen.

Der Teufel lächelte sie an. „Nun, ich glaube, du fragtest, warum du hier bist?“

Sie nickte, ihr Herz hämmerte und sie hatte Angst vor dem, was er sagen würde.

„Die Antwort ist sehr einfach. Es geht um ein Spiel und deine Rolle darin.“

„Ein Spiel?“ Sie schluckte. Über was für ein teuflisches Spiel sprach er? Er nickte und sie fand ihren Mut. „Welche Rolle spiele ich?“

Sein Lächeln wurde breiter, wurde grausam und böse.

„Du bist ein Köder.“

Sie runzelte die Stirn. „Köder für wen?“

Wen kannte sie, den der Teufel in die Hölle herunterlocken wollte?

Er wedelte mit der Hand und ein flirrendes Bild erschien hinter ihm. Eine tropische Insel. Das Bild zoomte näher auf den weißen Strand heran und die Frau dort.

Ein Schauder stürzte über Erins Haut herab und eisige Finger drückten ihr Herz zusammen.

Ihr silbernes Haar reflektierte das strahlende Sonnenlicht und dieser Part ergab keinen Sinn für Erin, aber sie kannte sie zweifellos. Sie würde diese Frau überall erkennen, hatte die letzten Monate damit verbracht, sich ihretwegen zu sorgen, weil sie sich seitdem nicht gemeldet hatte, und ihre Anrufe seit dem Jahr davor unregelmäßig gewesen waren.

Ihre Schwester.

Erins Kehle wurde eng und ihre Augen füllten sich mit Tränen der Erleichterung, dass ihre Schwester in Sicherheit war, sogar während die Krallen, die ihr Herz packten, sich enger zusammenzogen.

„Amelia.“